Hier leben wohl die Sch’tis Neuseelands – ein etwas skurriles, trinkfestes kleines Völkchen, über das die anderen Kiwis sich gern lustig machen. Diese „Coasters" sind stolz auf ihren Ruf, als „Verwilderte“ zu gelten, wie sie mal von einer Ex-Premierministerin bezeichnet wurden.
Na ja, kein Wunder – den andauernden Starkwind hält man nicht aus ohne dauerhaften Schaden zu nehmen…
Von Greymouth nehmen wir schnell Abschied nach einer stürmischen Nacht – weniger gerührt, mehr geschüttelt!
In Hokitika lassen wir uns im Historical Museum in dessen Vergangenheit entführen: Goldgräbersiedlung, später dann die Heimat der Jadeschmuckherstellung. Alles sehr beeindruckend inszeniert. Auch die Leidenschaft der Leute für „White Bait“: Für uns sehr seltsam anmutende Minifische, die massenhaft gefangen und gegessen werden. Wir sind uns einig, dann lieber doch zu Mac D!
Auf Jurassic-Park-Straßen Richtung Franz Josef-Gletscher (der heißt wirklich so!) haben wir immer wieder die Befürchtung, dass uns ein Urzeit-Tier mal schnell den Weg versperrt. Die Vegetation ist so dicht und hoch, dass man wie durch einen Tunnel fährt.
Wieder mal macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Vom Gletscher, der früher mal weit ins Tal reichte, sehen wir von einem Aussichtspunkt nur eine ferne weiße Eis-Trümmerlandschaft, in Nebel getaucht und mit Regenschauern gekrönt.
Immer wieder queren wir sogenannte „One-Lane-Bridges“ – einspurige Brücken über die extrem breiten Flusstäler, in denen türkisblaue Flüsse Richtung Tasman-Sea fließen. Krönung ist die Haast River Bridge, mit über 700 m die längste und beeindruckendste ihrer Art.
Haast selbst ist unser Nachtquartier: Ein Kaff, halb so groß wie der Friedhof von Chicago, aber doppelt so tot… (Mit dieser Beschreibung schaffen wir es sogar per Mail ins Studio ins Sonntagmorgen-Programm von SWR3 (hat’s jemand gehört?)…